Genieße die ersten Sonnenstrahlen des Vorfrühlings und lass Dich vom honigähnlichen Duft meiner Blüten verzaubern.
Darf ich mich vorstellen? Ich bin Meister Huflattich und erreiche eine Höhe von 8 bis 20 cm. Je nach Standort und winterlichen Verhältnissen versteht sich.
Ich bin eine mehrjährige, frost- und winterharte, krautig wachsende Pflanze, habe einen ausdauernden, rübenartigen Wurzelstock, der bis zu
2 m lange kriechende unterirdische Ausläufer bildet. In meinem Wurzelstock überwintere ich.
Zu den ersten Frühjahrsblumen gehöre ich und blühe bevor sich meine Freunde, die Bäume, mit ihrem Laub schmücken. Aus meinem kriechenden Wurzelstock treibe ich 4 bis 20 Knospen. Meine Blütentriebe stehen aufrecht und sind nicht verzweigt.
An meinen Stängeln befinden sich während der Blütezeit grüne, braune oder rötliche spitze Schuppenblättchen. Meine Stängel und Schuppenblättchen sind behaart. Sind meine Stängel verblüht, „nicken“ sie leicht nach vorne. Jeder meiner Blütenstiele trägt ausschließlich eine Blüte.
Meine Blüte sieht aus wie eine kleine „Sonne“. Die Blütenköpfchen von mir haben einen Durchmesser von etwa 2 cm, öffnen sich nur bei Sonnenschein und sind goldgelb in ihrer Farbe. Die Randblüten von mir sind zungenförmig und enthalten etwa 300 weibliche Zungenblüten. Während meine Mittel- oder Scheibenblüten röhrenartig sind und 30 bis 40 männliche gelbe Röhrenblüten enthalten. Wenn Du meine Blüten seitlich betrachtest, entdeckst Du in der Mitte einen kleinen Hügel. Die Blüten von mir riechen sanft nach Honig, schmecken schleimig, herb-bitter und sind süß. Im Frühlingswettlauf komme ich, Meister Huflattich, vor meinem Freund Löwenzahn vorher im Ziel an. Während meiner Blütezeit habe ich keine Blätter.
Erst nach dem Verblühen meiner sonnengelben Blüten wachsen meine Blatttriebe. Sie tragen 5 bis 7 Blätter.
Meine Blattstängel sind etwa 10 cm lang, gefurcht, glatt und weisen eine rötlich / violette überlaufende Färbung auf.
Meine Blätter sind etwas dicklich, rundlich herz- oder hufförmig, am Rande flach gebuchtet und in den Buchten leicht gezähnt. Mein oberes Blattende ist zugespitzt. Die Blätter von mir sind weich, langgestielt, grundständig und haben eine Breite von 8 - 15 cm. Also handtellergroß.
Die Blattoberseite ist dunkelgrün und hat ein stark ausgeprägtes nerviges Adernnetz.
Meine Blattunterseite ist weißfilzig und fühlt sich weich an, aufgrund der vielen Blatthäärchen. Dieser Filz lässt sich leicht ablösen. Die Blätter von mir schmecken schleimig, herb-bitter und riechen schwach.
Meine Früchte sind 3-11 mm lang, walzenförmig und haben eine glänzende Haarkrone. Es ist eine gewisse Ähnlichkeit mit den Samen meines Freundes, dem Löwenzahn, zu erkennen. Sie werden wie Schirmflieger über den Wind verbreitet oder Ameisen tragen meine Samen weiter. Auf jeden Fall ist die nächste Generation dadurch gesichert.
Wo findest Du mich?
Aufgrund meiner Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit vertrage ich viele Standortbedingungen problemlos, egal ob es Steinbrüche, Kiesgruben, naturbelassene Pfade und Wege, Bach- und Flussufer, Ödland, Böschungen, Waldlichtungen oder Bahndämme sind. Du erkennst mich sofort an meinen sonnenähnlichen, strahlenden gelben Blüten.
Sowohl im Flachland als auch im Gebirge findest Du mich. Dort triffst Du mich in einer Höhenlage von etwa 2300 Metern noch an.
Bevorzugt wachse und gedeihe ich auf lehmigen, tonigen, feuchten Böden, am besten aber mit direkter Sonnenbestrahlung. Denn ich liebe die Sonne.
Da ich sehr genügsam bin, kann ich sogar auch auf Braunkohle gedeihen und wachsen.
Wenn ich genügend Wasser zur Verfügung habe, wachse ich auch im Halbschatten
Wann blühe ich für Dich?
Von März bis April
Welche Teile kannst Du von mir verwenden?
Blüten
Blütenknospen
Blütenstängel
Blattstängel
Blätter
Frische Blatttriebe
Wurzeln
Wann werde ich am besten gesammelt?
Meine Samen kannst Du ab Mai sammeln. Evtl. noch im Juni.
Meine Blüten kannst Du von März – April sammeln.
Meine Blütenstängel kannst Du vor und während meiner Blütezeit sammeln. D. h. von März - Juni.
Meine Blütenknospen kannst Du von März – Juni sammeln.
Die größeren Blätter von mir kannst Du von Mai – September sammeln. In dieser Zeit kannst Du auch meine Blattstängel sammeln.
Meine jungen Blätter kannst Du von Mai – Juli sammeln.
Meine Wurzeln kannst Du entweder im Herbst von September bis zum Winter oder im zeitigen Frühjahr nach den letzten Bodenfrösten und bevor ich wieder sprieße sammeln.
Über welche Inhaltsstoffe verfüge ich?
Meine Blätter enthalten u. a. Schleimstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Inulin und geringe Mengen Pyrrolizidinalkaloide, Bitterstoffe, Mineralsalze, Zink, Gerbsäure, Gallussäure.
Meine Blüten enthalten Schleimstoffe, Flavonoide und geringe Mengen an Gerbstoffe und Pyrrolizidinalkaloide, ätherische Öle, Bitterstoffe.
Meine Wurzeln enthalten Schleimstoffe, Mineralstoffe, Zink, Gerbstoffe, Saponine, Salpeter, Kieselsäure, Schwefel.
Wenn der Meister Huflattich unter Stress steht, dann produziert er Pyrrolizidinalkaloide. Zu wenig Wasser und Nährstoffe bedeuten für ihn Stress. Ähnlich verhält es sich, wenn sein Pflanzenleben durch zu viele Schnecken bedroht ist.
Eigne mich hervorragend zur Herstellung von
Gemüsegerichten
Rohkostgerichten aus frischen Blatttrieben und Blüten oder meine frischen Blatttriebe kurz blanchiert
Beilagen zu Kartoffel- oder Reisgerichten
Gefüllte Blätter mit Käse
Sirup
Tee
Pflanzensaft
Lieber Mensch, ich bitte Dich, nicht alle meine Blütenköpfe auf einmal zu sammeln. Da ich ein Bote des Frühlings bin und sehr früh blühe,
biete ich den Hummeln, Käfern, Schwebfliegen, gefährdeten Schmetterlingsarten und Bienen ihre erste Nahrung an.
Woher ich meinen Namen habe?
Die Form meiner Blätter erinnert an einen „Huf“, und „lattich“ wird aus dem lateinischen Vokabel „lac = Milch“ abgeleitet und klingt sehr ähnlich dem italienischen Wort „latte“, welches für Milch steht. Ein Hinweis auf meinen milchigen Pflanzensaft.
Neugierig auf noch mehr?
Sollte Euer „Wissensdurst“ durch das, was Ihr bis jetzt über mich erfahren habt, noch nicht gestillt sein, empfehle ich Euch den Menüpunkt „Angebote“. Hier offenbart sich ein großer „Wissensschatz“ für Euch über Zubereitung, Wirkung, Anwendung, Eigenschaften, Signaturenlehre und Pflanzenastrologie von mir oder vielen anderen Pflanzenwesen.
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